Die Nato will ein Referendum in der Ukraine über eine Aufgabe des blockfreien Status und einen Beitritt zum Bündnis berücksichtigen. "Wenn die Ukraine eine solche Entscheidung trifft und der Nato beitreten will, werde ich ihre Entscheidung respektieren", sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg dem russischen Radiosender Echo Moskwy am Freitagabend. Russland kritisiert die Beitrittpläne scharf. Stoltenberg mahnte erneut eine friedliche Lösung des blutigen Konflikts zwischen ukrainischem Militär und prorussischen Separatisten in der Ostukraine an.
Die prowestliche Führung in Kiew strebt einen Nato-Beitritt der Ex-Sowjetrepublik an. Präsident Petro Poroschenko will das Volk abstimmen lassen, sobald wichtige Kriterien dafür erfüllt sind. Nato-Mitglied Deutschland hat mehrfach betont, ein Beitritt der Ukraine zur Allianz stehe nicht auf der Tagesordnung.
Russland kritisiert Kiews Pläne scharf, denn es sieht in einer Ausdehnung des westlichen Militärbündnisses in Osteuropa eine Gefahr für seine Sicherheit. Moskaus Nato-Botschafter Alexander Gruschko forderte die Allianz auf, den blockfreien Status der Ukraine anzuerkennen, der in der Verfassung festgeschrieben ist. Der politische Dialog zwischen Russland und der Nato sei de facto eingefroren, warnte er.
Stoltenberg sagte, die Gesprächskanäle dürften nicht geschlossen werden: "Wir wollen keine Konfrontation mit Russland und wir brauchen keinen neuen Kalten Krieg.". Russland müsse dies allerdings auch wollen. Stoltenberg bekräftigte Vorwürfe der Allianz, dass russische Soldaten in der Ostukraine aktiv seien und berief sich auf Geheimdiensterkenntnisse. Die Führung in Moskau weist dies zurück.
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