Fünf Jahre nach Ausbruch der Krise in der Eurozone kommt der Abbau der Arbeitslosigkeit nur schleppend voran. Im Oktober waren in den Euroländern durchschnittlich 11,5 Prozent der Bürger ohne Job. Das geht aus Zahlen der Statistikbehörde Eurostat hervor.
Die Lage ist damit etwas günstiger als vor einem Jahr. EU-Arbeitskommissarin Marianne Thyssen sprach dennoch am Freitag in Brüssel von großen Problemen und verlangte weitere Strukturreformen.
Besonders hoch sind die Arbeitslosenzahlen weiterhin in Griechenland und Spanien. Dort sind 24 beziehungsweise knapp 26 Prozent der Bevölkerung ohne Job. Vergleichsweise niedrig ist die Arbeitslosenquote in Deutschland. Sie liegt bei 4,9 Prozent. In Belgien beträgt die Arbeitslosenquote 8,6 Prozent.
In der gesamten EU waren 24,4 Millionen Menschen arbeitslos. Für junge Leute unter 25 Jahren lag die Zahl EU-weit bei 4,98 Millionen, 504.000 weniger als vor einem Jahr.
Die EU-Kommission legte auch eine detaillierte Analyse zur Beschäftigungssituation in Europa vor. Daraus geht unter anderem hervor, dass Einkommensunterschiede weiter wachsen. Dies liegt zum Teil auch an hoher Arbeitslosigkeit. Eine besonders große Lücke klaffte zuletzt in Bulgarien, Rumänien, Griechenland, Spanien und Lettland.
Arbeitskommissarin Thyssen dringt insgesamt auf Arbeitsmarkt- und Sozialreformen in den Mitgliedsländern. "Wir brauchen ein neues und starkes Bekenntnis zu Strukturreformen", sagte sie in Brüssel. "Ich glaube, solche Reformen zahlen sich wirklich aus."
dpa/belga/est - Bild: Emmanuel Dunand/AFP