US-Verteidigungsminister Chuck Hagel ist nach nur zweijähriger Amtszeit zurückgetreten. Präsident Barack Obama dankte am Montag in Washington dem einzigen Republiker in seinem Sicherheitsteam für dessen Einsatz für die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten.
Obama lobte Hagel dafür, dass er die amerikanischen Streitkräfte neu ausgerichtet habe. Als Beispiel nannte der Präsident den Einsatz gegen die Terroristen des Islamischen Staats, den Kampf gegen Ebola und den Truppenrückzug aus Afghanistan. Hagel wird nach Obamas Worten so lange an der Spitze des Pentagon bleiben, bis ein Nachfolger feststeht.
Die New York Times hatte berichtet, Obama habe Hagel zu dem Schritt gedrängt. Hintergrund sollen unter anderem Meinungsverschiedenheiten über die Strategie zur Bekämpfung der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und den Einsatz von Kampfeinheiten im Irak und in Syrien sein. Die Zeitung bezeichnete den 68-Jährigen als erstes hochrangiges "Opfer" der jüngsten Kongresswahlen, bei denen die Republikaner die Mehrheit in beiden Parlamentskammern gewonnen haben. Obwohl Haguel Republikaner ist, stieß seine Militärstrategie in der Partei auf scharfe Kritik.
Als mögliche Nachfolger werden die ehemalige Staatssekretärin im Pentagon Michèle Flournoy, der ehemalige Vizeverteidigungsminister Ash Carter sowie der demokratische Senator und Militärexperte Jack Reed genannt. Jeder Kandidat muss mit einem schwierigen Bestätigungsverfahren im US-Senat rechnen. Die oppositionellen Republikaner haben nach ihrem Wahlsieg dort von Januar an eine Mehrheit.
dpa/belga/mh - Archivbild: Saul Loeb (afp)