Bei den Gesprächen über das umstrittene iranische Atomprogramm in Wien suchen die Verhandler einen Kompromiss in letzter Minute. Die selbst gesetzte Frist für eine Einigung endet um Mitternacht. Als letzter Außenminister der sieben beteiligten Staaten traf am Montag Wang Yi aus China in Österreich ein.
Auch der russische Präsident Wladimir Putin will sich indirekt in die Verhandlungen einschalten. Er plant nach Angaben der Agentur Itar-Tass am Montag ein Telefonat mit dem iranischen Präsidenten Hassan Ruhani.
In den Verhandlungen der 5+1-Gruppe (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich sowie Deutschland) mit Teheran verdichteten sich zuletzt die Anzeichen, dass eine umfassende Lösung des Konflikts aktuell nicht möglich ist und stattdessen eine neue Frist ein sofortiges Scheitern verhindern soll. Die selbstgesetzte Frist für eine Einigung ist um Mitternacht vorbei. US-Außenminister Kerry hat inzwischen vorgeschlagen, die Gespräche erneut zu verlängern.
Der Westen verdächtigt den Iran bereits seit mehr als zehn Jahren, unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms an einer eigenen Atombombe zu arbeiten. Teheran bestreitet dies. Die Iraner wollen Atomenergie - wie andere Nationen - friedlich nutzen dürfen. Ihr Ziel ist die Aufhebung der gegen ihr Land verhängten Sanktionen.
dpa/jp