Nach dem blutigen Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem hat Israel damit begonnen, die Häuser der Familien von Attentätern zu zerstören.
In der Nacht zum Mittwoch demolierten israelische Sicherheitskräfte im arabischen Ostteil Jerusalems das Haus eines Palästinensers, der im Oktober mit seinem Auto an einer Straßenbahnhaltestelle in Jerusalem Wartende überfahren hatte.
Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hatte auch die rasche Zerstörung der Häuser der beiden Angreifer vom Dienstag angekündigt. Er sieht sein Land in einem "Kampf um Jerusalem".
Zwei Palästinenser aus dem arabischen Osten Jerusalems hatten am Dienstag eine Synagoge in dem vornehmlich von ultraorthodoxen Juden bewohnten Stadtteil Har Nof gestürmt. Bewaffnet mit einer Axt, Messern und einer Pistole griffen sie die dort Betenden an. Vier Rabbiner - drei US-Staatsbürger und ein Brite - wurden getötet, ein Polizist starb Stunden später in einem Krankenhaus. Mehrere Menschen erlitten Verletzungen.
Am Morgen nach der Tat versammelten sich wieder Dutzende gläubige Juden zum Gebet in dem Gotteshaus, wie die Nachrichtenseite "ynet" berichtete. Unter ihnen war auch Wirtschaftsminister Naftali Bennett.
Bennett sprach sich im Interview mit dem israelischen Armeesender für einen Militäreinsatz im arabischen Ostteil Jerusalems aus. Ziel sei es, dort die "Terror-Infrastruktur zu zerstören", sagte Bennett. Der Vorsitzende der ultrarechten Partei "Das Jüdische Haus" fordert einen Einsatz wie 2002 gegen militante Palästinenser im Westjordanland.
dpa/cd/mh/km - Bild: Thomas Coex/AFP