Nach den jüngsten Anschlägen radikaler Palästinenser will der israelische Polizeiminister Izchak Aharonovich die Ausgabe von Waffenscheinen erleichtern.
Im Rundfunk kündigte Aharonovich zugleich weitere Maßnahmen gegen neue Anschläge an. So werde an den Eingängen von Synagogen in Jerusalem die Sicherheit verstärkt. Die Grenzpolizei werde Reservisten einberufen.
Zwei palästinensische Angreifer hatten am Dienstagmorgen in einer Jerusalemer Synagoge vier jüdische Betende getötet. Die Täter wurden nach wenigen Minuten von Polizisten erschossen. Die Angreifer aus dem arabischen Ostteil Jerusalems griffen die Betenden in dem Gotteshaus in Har Nof mit Messern und Äxten an und feuerten Schüsse ab. Es war der erste tödliche Anschlag auf eine Synagoge in Jerusalem.
Drei der Opfer stammten aus den USA und eines aus Großbritannien, wie Polizeisprecher Micky Rosenfeld bestätigte. Sie seien nach Israel eingewandert und verfügten über eine doppelte Staatsbürgerschaft. Sieben Menschen wurden nach Angaben von Sanitätern verletzt, darunter zwei Polizisten. Augenzeugen sprachen von einem "Massaker" unter den Betenden.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu warf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas vor, für den Anschlag mitverantwortlich zu sein. Netanjahu erklärte, der Anschlag sei das direkte Ergebnis der Hetze von Hamas und von Palästinenserpräsident Abbas. Während Abbas den Anschlag auf das Gotteshaus und den Tod von Gläubigen verurteilte, sprach die radikal-islamische Hamas von einer "heroischen Tat". Es sei die Rache für den Tod des arabischen Busfahrers sowie Israels Vorgehen auf dem Tempelberg.
Der blutige Anschlag sei durch nichts zu rechtfertigen, sagte Außenminister Didier Reynders. In einer Pressemitteilung spricht Reynders den Angehörigen und Freunden der Opfer sein Mitgefühl aus. Er sei zutiefst besorgt angesichts der zunehmenden Gewalt in Jerusalem, Israel und im Westjordanland.
Seit dem Abbruch der Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Palästinensern im April ist die Lage in Nahost immer weiter eskaliert. Einzelne Vorfälle kurbeln dabei ständig den Kreislauf der Gewalt an.
dpa/mh/km - Bild: Said Khatib/AFP