Nach der Tötung einer amerikanischen Geisel durch Terroristen des Islamischen Staats (IS) hat US-Präsident Barack Obama eine Überprüfung des Umgangs mit Geiselnahmen angeordnet. Das berichteten die Zeitung "Wall Street Journal" und mehrere Fernsehsender am Dienstag unter Berufung auf einen Brief einer führenden Mitarbeiterin des US-Verteidigungsministeriums.
Demnach soll die Zusammenarbeit von Behörden und Ministerien bei Geiselnahmen besser koordiniert werden. Das sei nötig, weil die Zahl der verschleppten US-Bürger im Ausland zugenommen habe.
Das Pentagon wolle alle Möglichkeiten einsetzen, um die Freilassung amerikanischer Geiseln zu erreichen, schrieb Pentagon-Mitarbeiterin Christine Wormuth dem Bericht zufolge. Ob dies auch Lösegeldzahlungen einschließt, blieb zunächst unklar.
Die USA weigern sich bislang, Lösegelder zu zahlen. Die Regierung argumentiert, dass andernfalls der Anreiz größer werde, US-Bürger im Ausland zu entführen. US-Medien kritisierten wiederholt europäische Regierungen, weil diese Lösegeld für die Freilassung von Geiseln gezahlt haben sollen. Ein Vorwurf lautet, dass mit dem Geld die "Kriegskasse" militanter Organisationen aufgefüllt werde.
Die Familien einiger US-Geiseln hatten zuletzt den Umgang der US-Behörden in Entführungsfällen kritisiert und eine bessere Zusammenarbeit mit Angehörigen gefordert. Am Sonntag wurde die Enthauptung des US-Entwicklungshelfers Peter Kassig bekannt.
dpa/sh