Ein zum Islam konvertierter und radikalisierter Franzose ist höchstwahrscheinlich einer der Geiselmörder, die in einem Video der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu sehen sind.
Es könnte sich dabei um einen jungen Mann aus der Normandie handeln, der im August 2013 nach Syrien gereist sei, sagte Frankreichs Innenminister Bernard Cazeneuve am Montag in Paris. Er sprach von der sehr großen Wahrscheinlichkeit, dass damit ein Franzose an den Enthauptungen syrischer Gefangener beteiligt gewesen sei.
Der Minister stützte seine Einschätzung auf Analysen des Videos vom Sonntag. Nach Medienberichten nennt sich der aus dem Département Eure stammende Mann nun Abu Abdallah al-Faransi.
USA und EU verurteilen Geiselermordung der Terrormiliz IS
Die USA und die Europäische Union haben die Ermordung eines Amerikaners als fünfter ausländischer Geisel von der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) verurteilt. US-Präsident Barack Obama sprach der Familie des Opfers sein Beileid aus.
Der aus Indianapolis (Indiana) stammende Entwicklungshelfer Peter Kassig habe einen "unzähmbaren Geist des Guten und der Ausdauer" in sich getragen, erklärte Obama auf seiner Rückreise vom G20-Gipfel in Australien. Seine Entführung durch IS-Terroristen sei ein Akt des puren Bösen gewesen. Auch Außenminister John Kerry verurteilte die Enthauptung. Verteidigungsminister Chuck Hagel sprach von "rücksichtloser Grausamkeit".
Die EU-Außenbeauftragte Federica Mogherini und der für Humanitäre Hilfe zuständige Kommissar Christos Stylianides erklärten, alle Täter bei Menschenrechtsverletzungen müssten zur Verantwortung gezogen werden. Die EU werde alle möglichen Anstrengungen in diese Richtung unternehmen, hieß es in der am späten Sonntagabend veröffentlichten Erklärung. Die Terrormiliz breche allgemein anerkannte Werte und Rechte.
dpa/mh/km - Bild: Thomas Samson/AFP