Die französische Finanzministerin Lagarde machte heute in Brüssel deutlich, dass sie die von Bundeskanzlerin Merkel geforderte Änderung der EU-Verträge ablehnt. Merkel hatte gestern im Bundestag eine Änderung des EU-Vertrags ins Spiel gebracht, um Euro-Sünder wie Griechenland notfalls aus dem Währungsverbund ausschließen zu können. Lagarde äußerte sich zu diesem speziellen Punkt nicht. Frankreich wünsche im Rahmen des Vertrages von Lissabon zu arbeiten, sagte Lagarde. Der Fraktionsführer der Liberalen im EU-Parlament, Ex-Premier Verhofstadt, reagierte mit Verwunderung darauf, das Merkel gestern im Bundestag einen Ausschluss aus der Euro-Zone suggeriert habe. Dies stehe im krassen Widerspruch zu den jahrzehntelangen Bemühungen zum Ausbau der Europäischen Union, sagte Verhofstadt. Er kritisierte ebenfalls, dass Merkel die Idee ihres Finanzministers Schäuble zum Aufbau eines Europäischen Währungsfonds abgelehnt habe. Dazu sei im Übrigen auch keine Änderung des Lissabon-Vertrags nötig, widersprach Verhofstadt.
dpa/rkr