Nach dem Tod zahlreicher Inderinnen bei einer Massen-Sterilisierung ist der operierende Arzt festgenommen worden. Er sei auf der Flucht gewesen, aber im Distrikt Baloda Bazar im zentralindischen Chhattisgarh geschnappt worden, sagte ein Verwaltungssprecher am Donnerstag. Die Zahl der toten Frauen stieg auf 13. Insgesamt trennte der Arzt am Samstag bei 83 Frauen die Eileiter durch. Fast alle klagten in den darauffolgenden Tagen über Schmerzen, Übelkeit und Fieber. Etwa 60 Frauen sind noch immer in Behandlung.
Unterdessen wurde nach einem Bericht des indischen Senders NDTV im gleichen Bundesstaat eine ähnliche Fließband-Operation abgehalten. Eine Frau sei danach tot ins Krankenhaus in Bilaspur gebracht worden.
Der Arzt sagte nach seiner Festnahme örtlichen Medien, die Behörden hätten Druck auf ihn ausgeübt, möglichst viele Frauen zu sterilisieren. Am Tod seiner Patientinnen sei er nicht schuld. «Die Operationen verliefen gut, doch das Problem waren die Medikamente, die den Frauen nach der Operation verabreicht wurden.»
In Chhattisgarh gibt es wie in vielen anderen Bundesstaaten jedes Jahr zahlreiche Sterilisierungs-Camps. Es ist die mit Abstand häufigste Verhütungsmethode in Indien.
dpa