Vor dem Ende des Nato-Kampfeinsatzes wird in Afghanistan mehr Schlafmohn zur Opiumproduktion angebaut als je zuvor. Die Anbaufläche habe verglichen mit 2013 um 15.000 Hektar auf 224.000 Hektar zugenommen, teilte das UN-Büro zur Bekämpfung von Drogen und Kriminalität (UNODC) am Mittwoch in Kabul mit. Die Opiumproduktion legte in diesem Jahr nach Angaben von UNODC um 17 Prozent auf 6400 Tonnen zu. Sie bleibt damit unter dem Spitzenwert von 7400 Tonnen im Jahr 2007. Afghanistan produziert rund 80 Prozent des Rohopiums weltweit, das der Grundstoff für Heroin ist.
Der Nato-Kampfeinsatz in dem Land läuft zum Jahresende aus. Drogenbekämpfung war nicht offizielle Aufgabe der Internationalen Schutztruppe Isaf, die Stabilität und Sicherheit im Land fördern sollte. Truppenstellernationen wie die USA und die Briten engagierten sich aber im Kampf gegen den Anbau von Schlafmohn. Die Anbaufläche hat seit 2010 konstant zugenommen, wofür UNODC zunehmende Unsicherheit und politische Instabilität verantwortlich macht.
"Wir sind bei der Drogenbekämpfung gescheitert", sagte der Leiter der Analyse- und Politikabteilung von UNODC, Jean-Luc Lemahieu. Der afghanische Minister für Drogenbekämpfung, Mobares Raschidi, sagte: "Wir hatten kein gutes Jahr." Er räumte ein, dass auch "manche" Beamte ins Opiumgeschäft verwickelt sein könnten, gegen die die Regierung vorgehen müsse. Raschidi forderte die Internationale Gemeinschaft auf, die afghanische Regierung finanziell beim Kampf gegen Drogen zu unterstützen.
Im Jahresbericht von UNODC und dem Ministerium zur Drogenbekämpfung heißt es, weiterhin werde in 19 der 34 afghanischen Provinzen Schlafmohn angebaut. Rund 46 Prozent des Opiums stammten aus der Taliban-Hochburg Helmand im Süden des Landes. Die Fläche, auf der Schlafmohn durch Behörden gerodet worden sei, habe von 7348 Hektar im vergangenen Jahr auf 2692 Hektar 2014 abgenommen. Raschidi führte das auf den langen Prozess der Präsidentenwahl in diesem Jahr zurück. Sicherheitskräfte hätten die Wahlen schützen müssen und daher nicht für die geplanten Rodungen zur Verfügung gestanden.
dpa - Bild: Noorullah Shirzada (afp)
Es ist wirklich nicht zu fassen!
Politik und Militär fällt nichts anderes ein als mit den Schultern zu zucken und nach noch mehr Geld zu rufen...
Glaubt ihr denn allen Ernstes, das die Taliban so viel Opium anbauen würden wenn nicht westliche Konsumenten ihnen das Zeug so überteuert abkaufen würden?
Welches Indiz gibt es, das Afghanistan im klassischen Drogenkrieg ein anderes Schicksal ereilen wird wie Mexico wenn man nur noch mehr Geld dort vernichtet? (9 Milliarden $ waren es z.B. im letzten Jahr - wobei die Bauern nicht mehr wie 640 Millionen für das Opium bekommen - Taliban und Mafia generieren daraus aber mind. 60 Milliarden)
Na ja... wenigstens kaufen die Taliban von dem Geld im Westen Waffen... die sind zwar ausschließlich zum töten gemacht - Herstellung, Handel und Vertrieb sind aber nur reguliert und nicht verboten!
P.S.
Bildbeschriftung ist Quatsch! Das sammeln von Schlafmohn (sammeln von Rohopium) sieht GANZ ANDERS aus! Der Bauer entfernt zu niedrige/junge Pflanzen...
Wie sammelt man Mohn? In Afghanistan "mit de Schöpp"....