Papst Franziskus hat die Teilnehmer des G20-Gipfels in Australien dazu aufgerufen, eine gemeinsame Linie bei den Hauptthemen des wichtigen Treffens zu finden. Als Beispiel nannte das katholische Kirchenoberhaupt unter anderem die Gewalt gegen religiöse Gruppen und Minderheiten im Nahen Osten, aber auch die Verhinderung künftiger Missstände in der Wirtschaft, die zu der großen Krise 2008 geführt hätten.
Der Papst bittet die Staats- und Regierungschefs, "nicht zu vergessen, dass es bei diesen politischen und technischen Diskussionen um viele Menschenleben geht", wie es in einem an Australiens Regierungschef Tony Abbott gerichteten Brief hieß, den der Vatikan am Dienstag veröffentlichte. Die "gesamte Welt" erwarte von den G20 eine breite Übereinkunft, die dazu beitrage, die Eskalation der Gewalt im Nahen Osten zu beenden, schrieb Franziskus in dem Schreiben mit Datum vom 6. November weiter. Es müsse zudem darum gehen, Wege zu finden, die eigentlichen Gründe für die Entstehung von Terrorismus wie Armut, Unterentwicklung und Ausgrenzung zu beseitigen.
Am kommenden Wochenende (15./16. November) tagen die Staats- und Regierungschefs der wichtigsten Industrie- und Schwellenländer in Brisbane, darunter US-Präsident Barack Obama und die deutsche Kanzlerin Angela Merkel.
dpa/mh