Europa steuert auf neue Anbauregeln für Genpflanzen zu. Damit könnten die EU-Staaten mehr Spielraum für Anbauverbote auf heimischen Äckern bekommen. Der Umweltausschuss des Europäischen Parlaments einigte sich am Dienstag in Brüssel auf einen Vorschlag, wonach die Regierungen mehr Gründe für nationale Verbote in Europa zugelassener Pflanzen geltend machen können. Bisher müssen Anbauverbote mit neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen belegt werden, was als schwierig gilt.
Im nächsten Schritt muss sich das Parlament mit den Staaten einig werden. Unterhändler wollten sich bereits am Dienstag zum ersten Mal treffen. Im Sommer hatten sich die EU-Umweltminister darauf verständigt, nationale Verbote auch unter Berufung auf die öffentliche Ordnung oder sozioökonomische Gründe möglich zu machen.
Der Vorschlag des Umweltausschusses führt nun noch mehr Argumente auf - etwa den Umweltschutz. Demnach wäre es auch möglich, den Anbau zu verbieten, um Resistenzen gegen Pflanzenschutzmittel zu vermeiden. Naturschützer begrüßten die Entscheidung.
dpa/mh