Die beiden bei einem Krankenhausbrand im saarländischen Püttlingen ums Leben gekommenen Patientinnen waren gehbehindert. Sie hätten sich nur mit Hilfe eines Rollators bewegen können, sagte die stellvertretende ärztliche Direktorin Marion Bolte am Dienstag. Die genaue Identität der beiden Toten wurde noch nicht bekanntgegeben. Die Patientinnen waren nach Angaben von Krankenhaus und Feuerwehr in unterschiedlichen Zimmern untergebracht gewesen.
Der Brand brach am Dienstagmorgen aus zunächst unbekannter Ursache in einem Nebengebäude aus, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Beim Eintreffen der Retter sei ein Mensch leblos auf einem Balkon gefunden worden. Eine weitere Patientin konnte zwar noch nach draußen gebracht werden, starb aber kurze Zeit später. Vier Patienten konnte die Feuerwehr über eine Drehleiter in Sicherheit bringen. Nach Polizeiangaben werden die Leichen in Homburg rechtsmedizinisch untersucht. Ein anderer Patient erlitt einen Schock, weitere Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht.
In dem Nebengebäude des Knappschaftsklinikums Saar sind die Kliniken für Psychosomatik und Psychotherapie, für Rheumatologie und klinische Immunologie sowie für Schmerztherapie untergebracht. Die Brandmeldeanlage löste gegen 05:40 Uhr Alarm aus. Klinikmitarbeiter brachten schon vor dem Eintreffen der Rettungskräfte 45 Patienten aus zwei Stockwerken ins Freie. Die Feuerwehr war mit 30 Löschfahrzeugen und rund 100 Helfern am Krankenhaus im Einsatz. Das Hauptgebäude ist nach Angaben des saarländischen Sozialministeriums nicht von dem Feuer betroffen.
Die Polizei schaltete einen Gutachter ein, um die Unglücksursache zu ermitteln. Auch die Brandmeldeanlage sei sichergestellt worden. Die Spurensuche am Brandort werde voraussichtlich noch mehrere Tage dauern. Die saarländische Landesregierung sprach den Angehörigen der Toten ihr Beileid aus.
Jan Brinkhus, dpa/mh