Das südkoreanische Militär hat am Montag mehrere Dutzend Warnschüsse in Richtung Nordkorea gefeuert, wie die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete. Rund zehn nordkoreanische Soldaten hätten sich der Grenze zwischen beiden Ländern in der Nähe der südkoreanischen Stadt Paju gegen 09:40 Uhr genähert, erklärte ein Sprecher des südkoreanischen Generalstabs.
Rund drei Stunden später hätten sich die nordkoreanischen Soldaten wieder zurückgezogen. Zuvor hätten sie Bilder der Grenzmarkierungen gemacht, erklärte der Sprecher. Dabei seien sie fast auf südkoreanisches Territorium vorgedrungen.
Am Montagmorgen hatte Südkorea sein jährlich stattfindendes Militärmanöver "Hoguk" begonnen. Noch nie hätten so viele Soldaten an der seit 1996 stattfindenden Übung teilgenommen, berichtet die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap am Montag. 330.000 Soldaten sollen in zwölf Übungstagen eingesetzt werden. In den vergangenen Jahren waren rund 80.000 Soldaten an der Übung beteiligt.
Man gehe davon aus, dass Nordkorea in den zurückliegenden Monaten intensive Militärtrainings abgehalten habe, zitierte Yonhap eine Quelle innerhalb des südkoreanischen Generalstabs. Um die eigene Leistungsfähigkeit zu erhöhen, habe man sich daraufhin für dieses bisher größte Manöver entschieden.
Auch US-Soldaten werden an der Übung teilnehmen. Trainiert werden Landeoperationen und die Verteidigung der südkoreanischen Inseln entlang der Seegrenze mit Nordkorea. Pjöngjang verurteilte die Übung am Freitag und warf dem Süden vor, einen Krieg provozieren zu wollen.
dpa/est