Zwei Tage vor dem 25. Jahrestag des Mauerfalls startet an diesem Freitag in Berlin ein umfangreiches Festprogramm. Bis Sonntag wird an den historischen 9. November 1989 und die mutigen Menschen der friedlichen Revolution in der DDR erinnert.
Altkanzler Gerhard Schröder sprach sich für dieses Datum als nationalen Feiertag an Stelle des 3. Oktober aus. Der Tag stehe "wie kein anderer symbolhaft für die deutsche Geschichte des 20. Jahrhunderts", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Am 9. November habe es Tage des Aufbruchs gegeben wie die Ausrufung der Republik 1919 und den Fall der Berliner Mauer 1989; aber auch einen Tag der Scham, "an dem 1938 mit den nationalsozialistischen Pogromen gegen die deutschen Juden eine systematische Verfolgung begann, die im Holocaust mündete".
Der Bundestag in Berlin erinnert am Vormittag in einer Gedenkstunde an den Mauerfall. Eingeladen ist auch der 1976 aus der DDR ausgebürgerte Liedermacher Wolf Biermann. Sein Auftritt sorgte bereits vorher für Ärger, weil sich die Linke - als SED-Nachfolgepartei immer wieder von Biermann kritisiert - bei der Festlegung des Programms übergangen fühlte. Sie verlangte, dass er seinen Auftritt nicht für Parteienkritik nutzt.
Am Freitagnachmittag wird der frühere sowjetische Staatspräsident Michail Gorbatschow dann am ehemaligen Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie eine Ausstellung zum Kalten Krieg besuchen.
Ebenfalls am Freitagnachmittag eröffnet Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) in der Nähe des Reichstags eine Lichtinstallation mit etwa 8.000 weißen, leuchtenden Ballons. Sie zeichnen auf rund 15 Kilometern einen Teil der einstigen Grenze in Berlin, beziehungsweise des Mauerverlaufs nach. Am späten Freitagnachmittag sollen sie erleuchtet werden. Am Sonntag sollen die Ballons dann mit Helium befüllt werden und am Abend in den Himmel steigen, um so die Grenze symbolisch wieder aufzulösen.
dpa/sh/est - Bild: Paul J. Richards (afp)
Der Mauerfall, die Wende in der DDR und die Wiedervereinigung am 3. Oktober 1990 sind ein wunderbares Geschenk. Das 20. Jahrhundert, was für Europa so viele Schreckensjahre- und Jahrzehnte brachte, mündete mit dem Fall des Eisernen Vorhanges eine wunderbare Epoche, in dem wir Europäer in Frieden leben dürfen.
Ja, die Ost- Erweiterungen! In der Geschichte gibt es viele Vorbilder hierfür, mal mehr, mal weniger von Erfolg gekrönt aber doch stets begleitet von begeisterten Menschen, herausragenden Politikern und großartigen Visionen!
Es wird ein Gefühl von "wir haben uns alle so lieb" und "jetzt wird alles besser" suggeriert, mindestens auf Kosten der Realität.
Wir brauchen mehr Realisten in Deutschland, in Europa sowieso. Keine Phantasten, keine Ideologen, vielleicht noch echte Visionäre. Wiedervereinigung? Ich bleibe da nüchtern. Das Volk wurde mal wieder nicht gefragt.
Ich bin als Deutsche (West) immer noch glücklich über die Wiedervereinigung. Komme ich an die ehemalige Grenze freue ich mich immer noch darüber, dass jetzt keine Befragungen und keine Kontrollen auf mich warten. In vier Stunden bin ich mit dem ICE in Berlin oder in 6 Stunden in Dresden. Meine Heimat ist wieder ein Land.
Ich bin ein großer Fan des grenzenlosen Europas, ohne die Maueröffnung gäbe es das nicht.