Der längste Lokführerstreik in der Geschichte der Deutschen Bahn ist seit Donnerstagmorgen in vollem Gang. Nach dem Güterverkehr bleiben seit 2.00 Uhr auch im Fern- und Regionalverkehr und zum Teil bei der S-Bahn die Züge stehen.
Die Bahn sprach am Morgen von massiven Beeinträchtigungen im Personenverkehr. Mit Ersatzfahrplänen will das Unternehmen bis zum Streikende am Montagmorgen einen Teil der Züge verlässlich auf der Strecke halten. Sie warnte Reisende und Pendler aber vor Ausfällen und längeren Reisezeiten.
Auto- und Lkw-Fahrer müssen sich wegen der Ausfälle im Güterverkehr spätestens am Wochenende darauf einstellen, dass das Benzin an einigen Tankstellen knapp werden könnte - zumindest nach Einschätzung der Logistikbranche. Bei der Kraftstoffversorgung «wird es aus meiner Sicht auf jeden Fall Engpässe geben, zumal ja auch das Aufkommen im Individualverkehr erhöht sein wird», sagte Gunnar Gburek vom Bundesverband Materialwirtschaft, Einkauf und Logistik dem Sender MDR Info.
Raffinerien hätten Probleme, die Tankstellen zu beliefern. Gburek rechnet «spätestens Sonntag oder Montag» mit Problemen. In einigen Wirtschaftsbranchen werde es «auf jeden Fall Produktionsausfälle» geben.
Die Bahn setzt beim Streik auf Ersatzmaßnahmen: Der Betrieb laufe «ausgedünnt, aber weitgehend stabil», teilte der Staatskonzern mit, der sich auf beamtete Lokführer stützt, die nicht streiken dürfen. Für Donnerstag und Freitag sind die Ersatzfahrpläne bereits öffentlich. Der Plan für Samstag soll am heutigen Donnerstag um 12.00 Uhr folgen, der für Sonntag am Freitagmittag.
sh/dpa