Nach einem Anschlag im vor allem von Schiiten bewohnten Osten Saudi-Arabiens hat die Polizei am Dienstag nach eigenen Angaben sechs Verdächtige festgenommen. Am Montagabend hatten vermummte Bewaffnete eine Versammlung in der Region Al-Ahsa gestürmt und dabei fünf Menschen getötet und neun weitere verletzt. Die Polizei gab an, weitere Untersuchungen einzuleiten.
Das Attentat hatte sich während des Aschura-Festes, dem wichtigsten Fest der schiitischen Muslime, ereignet. Nach Polizeiangaben eröffneten die Täter das Feuer auf eine Gruppe von Menschen, als diese ein Gebäude in dem Ort Al-Dalwa verließen. Augenzeugen berichteten hingegen, die Vermummten seien in eine schiitische Moschee eingedrungen und hätten dort auf ihre Opfer geschossen. Ein Video im Internet zeigte Blutspuren in dem Gebetshaus.
Gläubige Schiiten hatten sich darin versammelt, um an einer Aschura-Feier teilzunehmen. Bei dem islamischen Fest gedenken Schiiten an den Tod von Imam Hussein, einem Enkel des Propheten Mohammed. Sunnitische Extremisten nutzen die Feierlichkeiten seit Jahren für blutige Anschläge gegen die Schiiten.
Im sunnitisch geprägten Königreich Saudi-Arabien kommt es vor allem im Osten des Landes immer wieder zu Spannungen mit der schiitischen Minderheit. Erst Mitte Oktober lieferten sich dort Unbekannte mit der Polizei ein Feuergefecht. Zuvor war ein populärer schiitischer Prediger zum Tode verurteilt worden, weil er zum bewaffneten Widerstand aufgerufen haben soll.
dpa