Nach dem Rücktritt von Präsident Blaise Compaoré ist ein Machtkampf innerhalb des Militärs um die Führung Burkina Fasos entbrannt. Der Vizechef der Präsidentengarde, Isaac Zida, stellte sich am Samstag im Radiosender Omega FM gegen Armeechef Honoré Traoré und beanspruchte das Amt des Übergangsstaatschefs in dem westafrikanischen Land für sich. Traoré hatte am Freitag angekündigt, das Amt des Präsidenten zu übernehmen.
Der 63-jährige Compaoré hatte zuvor seinen Rückzug verkündet. Dem vorausgegangen waren tagelange Massenproteste gegen sein Vorhaben, eine weitere Amtszeit durch eine Verfassungsänderung zu erreichen. Er hatte sich 1987 an die Macht geputscht, seit 1991 war er offiziell Präsident des Landes. Medienberichten zufolge hat Compaoré sein Land mittlerweile verlassen. Anscheinend floh er in die benachbarte Elfenbeinküste.
Die USA und die EU hatten nach Compaorés Abtritt auf einen friedlichen und demokratischen Machtwechsel in dem westafrikanischen Land gepocht und Wahlen angemahnt. Man verurteile entschieden jeden Versuch der Machtergreifung auf einem nicht verfassungsmäßigen Weg, teilte die US-Regierung mit. Der diplomatische Dienst der EU erklärte, es gelte, die Verfassung des Landes zu respektieren.
dpa/mh/rkr - Archivbild: Sia Kambou (afp)