Im Schutz der Dunkelheit haben die Verteidiger der nordsyrischen Stadt Kobane die langersehnte Verstärkung erhalten. Ein Konvoi mit etwa 150 Peschmerga-Kämpfern aus dem Nordirak traf am Freitagabend mitsamt schwerer Waffen in der belagerten Kurdenhochburg ein, während Flugzeuge der internationalen Koalition Stellungen der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) angriffen.
Die Extremisten belagern die Stadt seit Wochen. Ein Sieg in Kobane wäre für den IS militärisch, vor allem aber auch symbolisch ein großer Erfolg, da selbst US-Luftangriffe sie nicht hätten aufhalten können. Die Regierung in Ankara hatte erlaubt, dass die Peschmerga-Kämpfer über ihr Staatsgebiet nach Kobane verlegt werden dürfen. Sie tut sich jedoch mit jeder Hilfe für die kurdischen Volksschutzeinheiten dort schwer, da diese mit der kurdischen Arbeiterpartei PKK verbunden sind. Die PKK ist in der Türkei als Terrororganisation verboten.
Kurdische Gruppen riefen für Samstag zu weltweiten Solidaritätsveranstaltungen für die bedrängte Stadt auf.
Die Vereinten Nationen sehen derweil einen nie dagewesenen Zulauf von ausländischen Kämpfern zum IS, bedingt durch die militärischen Erfolge der Terrorgruppe im Irak und in Syrien. Die UN warnen einem Bericht zufolge, dass 15.000 Männer und Frauen in die beiden Länder gezogen seien, um dort für die Terroristen oder andere extremistische Gruppen zu kämpfen.
Medienberichten zufolge hat es in der nordsyrischen Stadt Kobane erneut schwere Gefechte gegeben. Dabei konnten die kurdischen Kämpfer nach eigenen Angaben einen erneuten Angriff der Terrororganisation Islamischer Staat abwehren. Die am Freitag eingetroffene Gruppe irakischer Peschmerga-Kämpfer beteiligte sich demnach nicht an den Gefechten. Sie soll bei der Verteidigung der Stadt helfen, die seit Wochen von den Extremisten belagert wird.
dpa/mh - Archivbild: Safin Hamed (afp)