Die italienische Aktion "Mare Nostrum" zur Rettung von Migranten läuft aus. Das kündigte Innenminister Angelino Alfano am Donnerstag im Parlament in Rom an. Ab 1. November will die EU mit dem Einsatz "Triton" unter dem Dach der europäischen Grenzschutzagentur Italien bei der Sicherung der Seegrenzen und der Rettung von Bootsflüchtlingen unterstützen. "Wenn Triton begonnen hat, ist es schwierig zu erklären, dass eine aus der Not entstandene Operation wie Mare Nostrum weitergeführt wird", so Alfano, der das Ende des Einsatzes seit längerem angekündigt hatte.
Vor einem Jahr waren vor der Küste der Insel Lampedusa mehr als 360 Menschen ums Leben gekommen. Italien hatte daraufhin die Operation "Mare Nostrum" (Unser Meer) gestartet. Seitdem hat die italienische Küstenwache mehr als 100.000 Menschen vor Seenot und Ertrinken gerettet.
Flüchtlingshilfswerke sehen das Ende von "Mare Nostrum" kritisch und fürchten, dass künftig wieder mehr Menschen auf ihrer Flucht im Meer ertrinken. Hintergrund ist, dass anders als bei der Mission "Mare Nostrum" keine Rettungsschiffe mehr nahe der libyschen Küste patrouillieren sollen.
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