Die russischen Luftstreitkräfte halten nach Nato-Angaben derzeit ungewöhnlich umfangreiche Manöver im europäischen Luftraum ab. Wie das Militärbündnis in Brüssel erklärte, wurden binnen kurzer Zeit vier Verbände mit insgesamt 26 russischen Flugzeugen abgefangen. Die Langstreckenbomber, Kampfjets und Tankflugzeuge seien bei Manövern über der Ostsee, der Nordsee und dem Schwarzen Meer gesichtet worden.
Zwar seien die russischen Maschinen über internationalen Gewässern geflogen, aber den Nato-Grenzen so nahe gekommen, dass in Reaktion unter anderem deutsche und britische Kampfjets losgeschickt worden seien, die die russischen Flugzeuge begleitet hätten.
Die Nato kritisierte, die russischen Streitkräfte hätten bei den Manövern "ungewöhnlicher Ausmaße" zum Teil weder Flugpläne übermittelt noch Funkkontakt mit der zivilen Flugsicherung gehalten. Dieses Verhalten stelle ein potenzielles Risiko für die zivile Luftfahrt dar.
Angesichts der Ukrainekrise zeigt auch die Nato seit einigen Monaten verstärkt Flagge in der Region. Damit will sie ein Zeichen der Solidarität mit ihren östlichen Mitgliedstaaten setzen, die sich angesichts der Annexion der Krim durch Russland und der Kämpfe in der Ostukraine von Russland bedroht fühlen. In der vergangenen Woche war nach Nato-Angaben ein russisches Aufklärungsflugzeug bei Estland in den Luftraum des Bündnisses eingedrungen.
dpa/vrt/jp - Bild: Sergei Chirikov (epa)