Japans skandalgeplagte Regierung kommt nicht zur Ruhe: Der erst seit wenigen Tagen amtierende Handels- und Industrieminister Yoichi Miyazawa räumte am Montag Spenden von einem Unternehmen ein, das mehrheitlich in ausländischen Händen ist. Japans Gesetze verbieten politische Spenden von Ausländern oder ausländischen Unternehmen.
Er habe nicht gewusst, das das betreffende Unternehmen mehrheitlich Ausländern gehöre, sagte Miyazawa. Die Spenden über 400.000 Yen (knapp 3000 Euro) seien inzwischen zurückgezahlt worden.
Der Politiker war bereits zuvor wegen Ausgaben seiner Finanzmanager in einer Sado-Maso-Bar unter Druck geraten. Zudem wurde er für den Besitz von 600 Aktien des Betreibers der Atomruine Fukushima, Tepco, kritisiert. Sein Ministerium ist für die Atomindustrie zuständig.
Miyazawa hatte das Amt erst vergangene Woche von seiner Vorgängerin Yuko Obuchi übernommen, die wegen finanzieller Unregelmäßigkeiten ihrer Unterstützergruppe zurückgetreten war. Außer Obuchi hatte am selben Tag auch Justizministerin Midori Matsushima wegen des Vorwurfs illegaler Wahlkampfspenden in Form von Papierfächern ihr Amt aufgegeben.
dpa/mh