Mit massiven Sicherheitsvorkehrungen bereitet sich Tunesien auf die Parlamentswahl an diesem Sonntag vor. Auch die Einkaufszentren in der Hauptstadt Tunis verstärkten am Samstag ihre Kontrollen. Einige mit Gewehren bewaffnete Sicherheitskräfte waren auf den Straßen zu sehen. Rund 70.000 Polizisten und Soldaten sollen die Abstimmung absichern.
Die Medien berichteten über "Terroristen", die sich in dem Land aufhalten sollen. "Heute sind wir stärker", machte die Zeitung "La Presse" am Samstag mit einem Zitat des Innenministeriumssprechers auf. Am Vortag waren bei einer Operation von Spezialkräften gegen mutmaßliche Dschihadisten sechs Menschen getötet worden.
"Ihr seid den Tunesiern ein Vorbild in Sachen Patriotismus und Tapferkeit", zitiert das Blatt Regierungschef Mehdi Jomaâ bei einem Treffen mit den Soldaten. Die Zeitung "Al-Sabah" rief die Menschen auf, sich an der Abstimmung zu beteiligen: "Letzte Entscheidung ... der Gang zur Wahl".
Mehr als 5,2 Millionen registrierte Wähler sind aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Viele Menschen sind unsicher, ob sie überhaupt wählen gehen sollen.
Es ist die zweite Abstimmung über eine Legislative nach dem Sturz von Machthaber Zine el Abidine Ben Ali im Jahr 2011. Aus der ersten ging die islamistische Ennahda-Partei als stärkste Kraft hervor.
dpa/mh - Bild: Fethi Belaid (afp)