Der bisher längste Lokführerstreik in diesem Jahr ist am frühen Montagmorgen zu Ende gegangen. Seit 4.00 Uhr setzten die Lokführer die Züge wieder in Bewegung, sagte eine Sprecherin der Deutschen Bahn der Nachrichtenagentur dpa.
Bis etwa 9.00 Uhr könne es noch vereinzelt zu Verzögerungen und Ausfällen kommen. Die Züge und das Personal seien aber größtenteils wieder vor Ort.
Im Güterverkehr waren die Lokführer seit Freitag im Ausstand, im Personenverkehr seit Samstag. Am Wochenende waren rund 70 Prozent der Fernzüge ausgefallen, auch im Regionalverkehr fuhren die Züge nur nach einem Ersatzfahrplan.
Nach dem Tarifangebot der Bahn sollten die Lokführer eine dreistufige Einkommenserhöhung um insgesamt 5 Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 30 Monaten bekommen. Bedingung der GDL für Tarifgespräche mit der Bahn ist es aber, neben den Lokführern auch für das übrige Zugpersonal wie Zugbegleiter oder Bordgastronomen zu verhandeln. Für diese Berufsgruppen führt die größere Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) bisher die Gespräche.
Während im Bahnverkehr langsam wieder Normalität einkehrt, stehen im Luftverkehr die Ausstände erst noch an. Die Vereinigung Cockpit (VC) hat für Dienstag einen zusätzlichen Streik auf den Langstreckenflügen der Lufthansa angekündigt. Der Ausstand soll von 06.00 Uhr bis 23.59 Uhr dauern, teilte Cockpit am Montagmorgen mit. Ab Montag 13.00 Uhr
bis Dienstag 23.59 Uhr werden auch die Kurz- und Mittelstreckenflüge bestreikt.
Etwa 130.000 Passagiere kommen deshalb nicht mit dem geplanten Flieger ans Ziel. In dem Tarifkonflikt geht es um die sogenannte Übergangsversorgung. Die Lufthansa will, dass ihre Piloten später als bisher in den bezahlten Vorruhestand gehen - die Gewerkschaft wehrt sich dagegen.
dpa/sh/km - Bild: Tobias Hase/AFP