Im Kampf gegen Ebola haben sich die Niederlande der britischen Forderung nach Aufstockung der EU-Finanzhilfen für die westafrikanischen Krisenländer auf eine Milliarde Euro angeschlossen. "Es kann nicht angehen, dass insbesondere einige der großen Länder kaum Geld oder andere Mittel zur Verfügung stellen", erklärte die Ministerin für Entwicklungshilfe, Lilianne Ploumen, nach Angaben der niederländischen Nachrichtenagentur ANP am Samstagabend. Sie sagte nicht, welche Staaten sie konkret meint. "Jedes Land muss für die Bekämpfung von Ebola seinen Beitrag leisten."
Zuvor hatte Großbritanniens Premierminister David Cameron die EU aufgefordert, deutlich mehr zur Eindämmung der Seuche zu tun. Auf dem EU-Gipfel in Brüssel ab kommenden Donnerstag müsse ein "ehrgeiziges Unterstützungspaket" beschlossen werden. Die EU und ihre Mitgliedsstaaten haben bisher 450 Millionen Euro für den Kampf gegen die Ebola-Epidemie in Westafrika zugesagt.
Kanada stellt der Weltgesundheitsorganisation kommende Woche einen experimentellen Ebola-Impfstoff zur Verfügung. 800 Dosen des Medikaments werden ab morgen an die WHO in Genf geliefert. Die Organisation koordiniert den internationalen Kampf gegen das tödliche Virus, dem in Westafrika bereits mehr als 4.500 Menschen zum Opfer gefallen sind.
In Berlin wird am Sonntagnachmittag ein Weltgesundheitsgipfel eröffnet. Bis zum Mittwoch diskutieren mehr als eintausend Teilnehmer aus Wissenschaft, Politik und Zivilgesellschaft über aktuelle Entwicklungen in der Medizin und im Gesundheitswesen. Ein Schwerpunktthema ist in diesem Jahr die Ebola-Epidemie.
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