Er reagierte auf eine Entscheidung des Stockholmer Reichstages, der den Massenmord an Armeniern und anderen ethnischen Gruppen 1915 im Osmanischen Reich als Völkermord eingestuft hatte. Die Türkei zog ihre Botschafterin aus Stockholm ab und bestellte den schwedischen Botschafter Christer Asp ins Außenministerium in Ankara ein.
Erst in der vergangenen Woche hatte der Auswärtige Ausschuss im US-Repräsentantenhaus die Verfolgung der Armenier als Genozid bewertet und damit das Verhältnis Washingtons zur Türkei belastet. Nach unterschiedlichen Schätzungen kamen 1915/16 zwischen 200.000 und 1,5 Millionen Armenier im Osmanischen Reich ums Leben. Der Vorwurf des Genozids wird von der Türkei allerdings vehement bestritten. Die christlichen Armenier hätten an der Seite des Kriegsgegners Russland gestanden, heißt es in der Türkei zur Begründung.
dpa/pma