Sechs Monate nach der Entführung von mehr als 200 Schülerinnen durch die Terrororganisation Boko Haram wachsen in Nigeria die Hoffnungen auf ihre Freilassung. Vertreter der Regierung und der Islamistenmiliz sagten dem US-Sender VOA, die Mädchen könnten am kommenden Montag freikommen. Ähnliche Ankündigen hatten sich zuvor als unzuverlässig erwiesen.
Nigerias Militär hatte am Freitag erklärt, mit Boko Haram sei eine Waffenruhe vereinbart worden. Verhandlungen über die Freilassung der in der Stadt Chibok im Norden entführten Mädchen seien im Gange.
Der Präsidentenberater Hassan Tukur und der Rebellenvertreter Danladi Ahmadu, der sich als Generalsekretär von Boko Haram bezeichnete, sagten VOA in dessen nach Nigeria ausgestrahltem Programm in der Hausa-Sprache, die Übergabe der Mädchen solle im Tschad erfolgen.
Unklar blieb, welche Gegenleistung Nigerias Regierung erbringt. Die Terrormiliz, deren Anschlägen bereits Tausende Menschen zum Opfer fielen, hatte die Freilassung inhaftierter Kämpfer gefordert.
Dem Sender BBC sagte Tukur, er sei "vorsichtig optimistisch", dass es zur Freilassung der Mädchen kommen werde. Dafür hatten sich weltweit Zehntausende Menschen unter dem Slogan "Bring Back Our Girls" (Bringt unsere Mädchen zurück) eingesetzt.
dpa/rkr/km - Bild: Pius Utomi Ekpei/AFP