Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) hat seine Sorge über das angekündigte Ende des italienischen Rettungseinsatzes "Mare Nostrum" auf dem Mittelmeer geäußert. "Dies wird ohne Zweifel das Risiko für diejenigen erhöhen, die versuchen, in Europa Sicherheit zu finden", sagte UNHCR-Sprecher William Spindler am Freitag in Genf. Wenn es keinen gleichwertigen Ersatz gebe, bestehe die Gefahr, dass noch mehr Flüchtlinge und Migranten im Mittelmeer verschwänden.
Seit Jahresbeginn haben den Angaben des Sprechers zufolge schätzungsweise 3343 Menschen im Mittelmeer ihr Leben verloren, allein 2755 davon seit Anfang Juli. Das UNHCR bekräftigte seine Forderung, dass Europa mehr Mittel einsetzen solle, um Menschen auf dem Meer zu retten. Zudem müssten die europäischen Staaten ihre Anstrengungen verstärken, um den Menschen glaubwürdige legale Alternativen zu den lebensgefährlichen Schiffsreisen zu bieten.
Das Flüchtlingshilfswerk verwies außerdem auf einen weiteren Brennpunkt auf See: Vor der Küste Jemens, besonders am Horn von Afrika, seien in diesem Jahr 215 Migranten und Asylsuchende umgekommen - mehr als in den drei vorangegangenen Jahren zusammen.
dpa/cd