"Investoren kürzen oder verschieben geplante Investitionen, ausländische Unternehmen ziehen sich aus dem Land zurück", betonte Wolfgang Jamann, Generalsekretär der Welthungerhilfe, am Donnerstag.
Als Schutz vor weiteren Ansteckungen seien Märkte, Bars und Restaurants geschlossen, Hotels nahezu leer. "Die Region wird zunehmend von internationalen Märkten isoliert und staatliche Maßnahmen zur Eindämmung der Krankheit beeinträchtigen den Handel”, erklärte Jamann. Da Schulen geschlossen sind, könnten Kinder nicht an der Schulspeisung teilnehmen. Zugleich seien die Preise für Nahrungsmittel stark gestiegen. Die landwirtschaftliche Produktion müsse schnellstmöglich wieder in Gang kommen. "Maßgeschneiderte Förderprogramme müssen die Selbsthilfefähigkeit der ländlichen Bevölkerung stärken”, betonte Jamann.
Frankreich kontrolliert Flüge aus Ebola-Gebiet von Samstag an
Frankreich will von Samstag an alle Passagiere von Flügen aus Ebola-Gebieten kontrollieren. Ein Ärzteteam werde die Passagiere direkt nach der Landung untersuchen, sagte Gesundheitsministerin Marisol Touraine am Donnerstag im französischen Sender LCI. Noch vor Eintritt in das Flughafengebäude solle die Temperatur der Passagiere gemessen werden. Betroffen davon sind rund 20 Flüge wöchentlich zwischen Conakry in Guinea und dem Pariser Flughafen Charles-de-Gaulle.
Präsident François Hollande hatte die Kontrollen zuvor in einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama, der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, dem britischen Premierminister David Cameron und dem italienischen Ministerpräsidenten Matteo Renzi angekündigt. Frankreich will in Guinea ein zusätzliches Ebola-Zentrum errichten. Die Behörden sollen bei der Ausbildung von Personal zum Schutz der Bevölkerung unterstützt werden.
Guinea ist das letzte Land der von Ebola besonders betroffenen Gebiete in Westafrika, das von Frankreich aus direkt angeflogen wird. Flüge nach Sierra Leone hatte die Fluggesellschaft Air France-KLM im August auf Empfehlung der Regierung in Paris vorläufig eingestellt.
Geheilter Brite will wieder nach Afrika
Ein von Ebola geheilter britischer Krankenpfleger will erneut nach Westafrika reisen. Dort will er weiter beim Kampf gegen die Epidemie helfen. Der Brite hatte sich als Helfer in Sierra Leone mit Ebola infiziert. In einem Londoner Krankenhaus war er behandelt und Anfang September geheilt entlassen worden.
Er sagte jetzt in einem Rundfunkinterview, in Westafrika gebe es immer noch viel Arbeit und er sei jetzt in einer besseren Lage, als zu dem Zeitpunkt, als er sich zum ersten Mal entschieden habe, in die Region zu gehen.
dpa/cd/est