Auf der Titelseite der Mittwochausgabe und in Blogs begründeten sie ihren Schritt mit dem Verkauf des Verlags, der "Sme" und andere Zeitungen herausgibt, an die Finanzgruppe Penta.
Indem Penta nacheinander jene Medien aufkaufe, die in den vergangenen Jahren über einen gegen die Finanzgruppe gerichteten Korruptionsverdacht berichtet hatten, seien Meinungsfreiheit und Demokratie gefährdet, so der Vorwurf der Journalisten. "Penta ist keine gewöhnliche Investorengruppe. Sie ist seit der Gorilla-Affäre das Symbol für Korruption und Machtmissbrauch in der slowakischen Politik", warnte der scheidende "Sme"-Chefredakteur Matus Kostolny.
Unter dem Codenamen "Gorilla" waren vor einigen Jahren mutmaßliche Geheimdienstprotokolle aufgetaucht, die den Verdacht nahelegten, Penta habe jahrelang ein großes Korruptionsnetzwerk gesteuert. Vor Gericht sind die Vorwürfe bisher weder bewiesen noch widerlegt worden. Die Enthüllungen lösten 2011 und 2012 die bisher größten Anti-Korruptions-Demonstrationen in der Slowakei aus. Penta hat alle Korruptionsvorwürfe stets bestritten und die Echtheit der Protokolle bezweifelt. Ein Versuch der Finanzgruppe, ein Buch und mehrere Medienberichte zu verbieten, scheiterte allerdings. Gerade "Sme" berichtete zuletzt immer wieder über Korruptionsvorwürfe.
dpa