Bei neuer Gewalt in der Unruheregion Xinjiang in Nordwestchina sind einem Medienbericht zufolge acht Menschen ums Leben gekommen. Zwei uigurische Brüder töteten in Pishan (Guma) in der Präfektur Hotan drei Polizisten und drei Beamte, bevor sie an einer Straßensperre erschossen wurden, wie der US-Radiosender Radio Free Asia (RFA) am Dienstag berichtete. Es werde von einem Racheakt ausgegangen, weil einer ihrer Brüder in Polizeihaft ums Leben gekommen sei. Die Bluttat passierte schon am Freitag, wurde aber erst jetzt bekannt.
Wegen der Spannungen zwischen der muslimischen Minderheit der Uiguren und den herrschenden Han-Chinesen gilt Xinjiang als Konfliktherd. Die Zahl der tödlichen Zwischenfälle zwischen Uiguren und Polizeikräften hat stark zugenommen. Auch gab es eine Reihe von Terroranschlägen. Das Turkvolk beklagt Unterdrückung, während Peking hart durchgreift und Uiguren des Separatismus sowie Terrorismus beschuldigt.
Erst am Montag hatte ein Gericht in Kashgar zwölf Menschen zum Tode verurteilt. Hintergrund ist einer der seit Jahren schlimmsten Zwischenfälle in der Region im Juli. Nach Darstellung der Behörden brachten in der Gemeinde Shache mit Messern bewaffnete Angreifer 37 Zivilisten um, bevor Polizisten 59 von ihnen erschossen. Exil-Uiguren berichteten, die Polizei habe das Feuer auf Demonstranten eröffnet.
dpa