Ein Ebola-Patient aus Westafrika wird unter höchsten Sicherheitsvorkehrungen seit Donnerstag in Leipzig behandelt. Der Zustand des Mannes sei "hochgradig kritisch, wenngleich stabil", sagte der leitende Oberarzt Thomas Grünewald bei einer Pressekonferenz des Klinikums Sankt Georg. Der 56 Jahre alte UN-Mitarbeiter sei aber ansprechbar. Es ist der dritte Ebola-Patient, der in eine deutsche Klinik gebracht wurde.
Der Kranke war am Donnerstagmorgen in einem Jet mit Isolationskammer aus Liberia nach Leipzig gebracht worden. Dort wurde der Mann von Helfern in Vollschutzanzügen in Empfang genommen und mit einem Krankenwagen unter Polizeibegleitung in die Klinik gebracht. Die Krankheit war vor einer Woche bei ihm ausgebrochen.
Für andere Patienten, Besucher oder die Öffentlichkeit besteht nach Klinikangaben keine Ansteckungsgefahr. Die Sicherheitsvorkehrungen seien enorm, das Personal gut ausgebildet und die Technik auf dem neuesten Stand. "Der Patient ist auf einer Sonderisolierstation, die diesen Namen auch verdient hat", sagte Ingrid Möller vom Gesundheitsamt in Leipzig. Kein Erreger könne herausgelangen. Die hohen Behandlungskosten für den aus dem Sudan stammenden Patienten werden von den Vereinten Nationen getragen.
Zurzeit wird auch in Frankfurt ein Ebola-Patient behandelt. Zuvor war am Hamburger Uniklinikum ein Infizierter als geheilt entlassen worden.
dpa/sd