Der Chemie-Nobelpreis geht in diesem Jahr an den deutschen Max-Planck-Forscher Stefan Hell sowie die US-Amerikaner Eric Betzig und William Moerner. Sie erhalten die Auszeichnung für die Entwicklung der superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie. Das gab die Königlich-Schwedische Akademie der Wissenschaften in Stockholm bekannt.
Die von Hell, Betzig und Moerner maßgeblich entwickelte Methode wird auch Nanoskopie genannt. Mit Nanomikroskopen können Objekte betrachtet werden, die mehr als fünfhundert Mal dünner sind als ein menschliches Haar.
Der deutsche Forscher Stefan Hell wurde 1962 in Rumänien geboren. Er ist Direktor am Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie in Göttingen. Außerdem leitet er die Abteilung "Hochauflösende Optische Mikroskopie" am Deutschen Krebsforschungszentrum.
Die höchste Auszeichnung für Chemiker ist mit umgerechnet rund 880.000 Euro (8 Millionen Schwedischen Kronen) dotiert.
Im vergangenen Jahr hatten Martin Karplus (USA/Österreich), Michael Levitt (USA/Großbritannien) und Arieh Warshel (USA/Israel) den Nobelpreis für Chemie erhalten. Sie haben Methoden entwickelt, mit denen sich auch komplexe chemische Reaktionen virtuell nachvollziehen lassen. Damit können Medikamente und Solarzellen optimiert werden.
dpa/mh/est - Bild: Nigel Treblin/AFP