
Nach der Enthauptung ihrer vierten westlichen Geisel drohen Extremisten des Islamischen Staates (IS) mit der Tötung eines ehemaligen US-Elitesoldaten. Die Terrormiliz hatte am Freitagabend ein neues Video im Internet veröffentlicht.
Die Aufnahmen sollen nach Angaben der Dschihad-Beobachtungsplattform Site die Enthauptung des britischen Entwicklungshelfers Alan Henning zeigen. Das britische Außenministerium prüfte die Authentizität des Videos, die Regierung verurteilte den Mord aber bereits scharf.
Henning, ein ehemaliger Taxifahrer aus Salford bei Manchester im Alter von 47 Jahren, war seit Dezember 2013 in der Gefangenschaft der Miliz. Er hatte sich einem Hilfskonvoi für syrische Flüchtlinge angeschlossen und war dabei in die Hände der Terroristen gefallen.
Das Video wurde unmittelbar vor dem wichtigsten islamischen Feiertag, dem Opferfest, veröffentlicht. Muslime erinnern bei dem Eid al-Adha genannten Fest mit rituellen Tierschlachtungen an die Bereitschaft Abrahams, für Gott seinen Sohn zu opfern.
Kämpfe in Kobane gehen weiter
Die Gefechte um die in Nordsyrien gelegene kurdische Enklave Kobane zwischen kurdischen Volksschutzeinheiten und Kämpfern des IS dauerten an. Drei Angriffsversuche der IS-Miliz seien in der Nacht zu Samstag verhindert worden, sagte der Sprecher der Volksschutzeinheiten (YPG), Redur Chelil, der Nachrichtenagentur dpa.
Der IS versucht seit Tagen, die von Kurden verteidigte Stadt einzunehmen. Kampfflugzeuge der US-geführten internationalen Koalition gegen den IS hatten am Freitagabend erneut Stellungen der Miliz bei Kobane angegriffen.
EU betont nach Henning-Mord Entschlossenheit im Kampf gegen IS
Nach der Ermordung des Briten Alan Henning hat die EU ihre Entschlossenheit zum Kampf gegen die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) unterstrichen. «Zusammen mit internationalen und regionalen Partnern wird die EU keine Mühe scheuen um sicherzustellen, dass dieser grauenhaften terroristischen Kampagne eine Ende gesetzt wird und dass alle Täter zur Verantwortung gezogen werden», teilte ein Sprecher der EU-Außenbeauftragten am Samstag in Brüssel mit.
dpa - Foto: Britisches Außenministerium/afp