US-Präsident Barack Obama hat die Verbindung zwischen Israel und den USA bei einem Treffen mit dem israelischen Regierungschef Benjamin Netanjahu als "unzerbrechlich" bezeichnet. "Israel befindet sich eindeutig in einer turbulenten Nachbarschaft", sagte Obama zu Beginn des Treffens im Weißen Haus am Mittwoch. Das Land könne deshalb auf die "felsenfeste Unterstützung" der USA in Sicherheitsfragen zählen. Das erste Treffen der beiden seit sieben Monaten war auf etwa anderthalb Stunden angesetzt.
Das Verhältnis zwischen Obama und Netanjahu gilt als angespannt. Die beiden ähnelten einem Ehepaar im Zwist, das sich zum Wohl der Familie trotz andauernder Streitereien entschieden habe, zusammen zu bleiben, schrieb die "New York Times" am Mittwoch. Das Verhältnis sei "in der Regel kooperativ, aber selten warm". Kurz vor Netanjahus letztem Washington-Besuch im März hatte Obama in einem Interview moniert, dass die Zeit für einen Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern auslaufe. Die Verhandlungen über mögliche Rahmenvereinbarungen scheiterten einen Monat später.
Netanjahu bedankte sich für die "unnachgiebige" Unterstützung der Amerikaner. Erst im Juli hatten die USA weitere Finanzmittel für die israelische Raketenabwehr freigemacht. Von den weiteren 622 Millionen Dollar (460 Millionen Euro) sind 351 Millionen Dollar (259 Millionen Euro) für das System "Iron Dome" (Eisenkuppel) vorgesehen, das im Gaza-Krieg viele Raketen der radikal-islamistischen Hamas aus dem Gazastreifen abfing. Obama sagte, die Amerikaner sollten stolz auf dieses Programm sein, das israelische Menschen beschützt habe.
Netanjahu nutzte den Termin im Oval Office auch, um erneut seiner Sorge über das iranische Atomprogramm Luft zu machen. Iran strebe nach einem Deal, um die harten Sanktionen gegen die iranische Wirtschaft zu lockern und sich als "nukleare Schwellenmacht" zu etablieren, sagte Netanjahu. Er befürchtet, dass der Iran unter dem Deckmantel eines zivilen Nuklearprogramms heimlich Atomwaffen bauen könnte. Während Obama die Verhandlungen mit Teheran vorantreiben will, hofft Netanjahu, dass die Gespräche in einer Pattsituation enden.
dpa - Bild: Jim Watson (afp)