Auch die Fähren zu den griechischen Inseln und die Eisenbahn wurden bestreikt. Die U-Bahnen und viele Buslinien in Athen und Thessaloniki fuhren ebenfalls nicht.
In Athen und anderen Städten des Landes gingen tausende Staatsbedienstete, Bus- und U-Bahnfahrer auf die Straßen und protestierten gegen Einsparungen und Gehaltskürzungen. Geschlossen blieben Ämter und die Universitäten. Die Ärzte an öffentlichen Krankenhäusern behandeln nur Notfälle. Im Radio und Fernsehen gab es keine Nachrichten.
Die Gewerkschaften konnten jedoch die Beschäftigten der beiden
wichtigsten Bereiche der griechischen Wirtschaft, Tourismus und Handelsschifffahrt, nicht zum Streik bewegen. Auch viele Volksschullehrer unterrichteten trotz des Streiks ihre Klassen. Geschäfte und Supermärkte waren landesweit geöffnet.
Ministerpräsident Papandreou äußerte Verständnis für die Aktionen, verteidigte zugleich jedoch das Sparprogramm: "Es ist einfach kein Geld da". Umfragen zeigen, dass trotz der Härte des Sparprogramms rund 86 Prozent der befragten Griechen der Ansicht sind, die Maßnahmen seien unabwendbar.
Die EU gibt Athen drei Jahre Zeit, sein Defizit von knapp 13 Prozent auf das zulässige Maß abzubauen. Griechenland hat Schulden in Höhe von fast 300 Milliarden Euro. Eine Erhöhung der Mehrwertsteuern in den kommenden Wochen gilt als sicher. Drastisch erhöht wurden bereits die Steuern auf Tabak, Spirituosen und Treibstoffe.
dpa/afp/jp/rkr