Der verheerende Unfall mit einem Monster-Truck im niederländischen Haaksbergen hat ein drittes Todesopfer gefordert. Zwei Erwachsene und ein fünfjähriger Junge kamen ums Leben, wie die Behörden des Ortes an der deutsch-niederländischen Grenze am Montag mitteilten. 23 Menschen wurden verletzt. Fünf von ihnen liegen noch im kritischen Zustand in den Krankenhäusern.
Bei einer Autoshow am Sonntag war ein Monster-Truck nach einem Stunt aus ungeklärter Ursache ins Publikum gerast. Der Fahrer wurde unter dem Verdacht der fahrlässigen Tötung vorläufig festgenommen. Laut Polizei werden die Ermittlungen zur Ursache des Unglücks noch mehrere Tage andauern. Nach dem Drama waren in fünf niederländischen Orten weitere geplante Shows mit Monster-Trucks abgesagt worden.
Niederländische Medien berichteten, dass die Sicherheitsvorkehrungen nicht befolgt worden seien. Nach den Richtlinien der internationalen Monster Truck Racing Association müssen Zuschauer mindestens 45 Meter Abstand halten. In Haaksbergen standen demnach jedoch Hunderte Menschen, darunter viele Kinder, um den Parcours herum in höchstens 30 Metern Entfernung.
Schockierende Szenen gefilmt
Zuschauer hatten die schockierenden Szenen gefilmt. Gegen 16 Uhr war der schwarze Truck mit etwa 1500 PS mitten im Zentrum der Kleinstadt zu einem Stunt vorgefahren. Hunderte Menschen, darunter viele Kinder, sahen zu.
Der auf gigantische Räder montierte Pick-up walzte zunächst über sechs in einer Reihe aufgestellte Autowracks. Dann flog er aus ungeklärter Ursache aus der Kurve und raste ins Publikum. Menschen schrien in Panik. Viele rannten weg. Augenzeugen sagten, dass der Wagen nach dem Stunt sehr schief hing und anscheinend nicht gebremst habe. «Er fuhr noch nicht einmal so schnell», sagte ein Mann im niederländischen Radio. «Doch der ist so schwer, da hat man keine Chance.» Dutzende Menschen fielen zu Boden, einige lagen unter dem Truck.
Polizei, Feuerwehr und Krankenwagen aus der Region und auch aus dem nahen Deutschland waren schnell zur Stelle, sagten Zeugen. Einige Opfer wurden noch an der Unglücksstelle wiederbelebt und dann mit Rettungshubschraubern in Krankenhäuser transportiert. Die Polizei hat die Ermittlungen über die Ursache des Unglücks aufgenommen. Die Auto-Show sollte der Abschluss eines jährlichen Festwochenendes in Haaksbergen sein. Bürger sagten Reportern, dass der Platz sehr voll gewesen sei. Nach Angaben der Veranstalter reichten Absperrgitter normalerweise als Sicherheitsvorkehrung bei einer solchen Auto-Show aus.
dpa/sh - Bild: Vincent Janninck/AFP