Meuternde Soldaten hatten gestern den Amtssitz von Präsident Tandja in der Hauptstadt Niamey gestürmt. Nach jüngsten Berichten wird der Staatschef vermutlich in einer nahe gelegenen Kaserne festgehalten. Der seit zehn Jahren regierende Tandja war im vergangenen Jahr unter Druck geraten, weil er ein Referendum erzwang, um die Begrenzung der Präsidentschaft auf zwei Amtszeiten aufzuheben. Die Volksabstimmung löste heftige Proteste der Opposition aus.
Auf dem Entwicklungsindex der Vereinten Nationen liegt Niger auf dem fünftletzten Platz. Das am Südrand der Sahara gelegene Land leidet unter Dürre und dem Vormarsch der Wüste. Der Anteil der Analphabeten liegt bei 70 Prozent, das Bevölkerungswachstum ist weltweit das höchste.
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