Mit Trillerpfeifen, Plakaten und bunten Verkleidungen sind in New York mehr als 300.000 Menschen für einen besseren Klimaschutz auf die Straße gegangen. Nach Angaben der Veranstalter handelte es sich um die größte Klima-Demonstration aller Zeiten. Vom südlichen Ende des Central Parks zogen die Menschen am Sonntag etwa 30 Straßenblocks Richtung Süden nach Midtown, wo nahe dem Hudson River zum Abschluss eine Straßenparty stattfand.
Unter die Demonstranten mischten sich unter anderem auch UN-Generalsekretär Ban Ki Moon, die Hollywood-Stars Leonardo DiCaprio und Edward Norton, der Sänger Sting, der frühere US-Vizepräsident Al Gore und New Yorks Bürgermeister Bill de Blasio.
«Ich bin überwältigt von solch einer Macht, Energie und Stimme der Menschen», sagte UN-Chef Ban. «Der Klimawandel ist ein charakterisierendes Thema unserer Zeit und wir dürfen keine Zeit verlieren.» Ban erhofft sich von dem Treffen einen Aufbruch und Dynamik, um den bis Ende 2015 geplanten Weltklimavertrag für mehr als 190 Staaten doch noch zu schaffen.
Viele Demonstranten hatten sich verkleidet, beispielsweise als Kühe oder Elfen. Dutzende hatten selbst gebastelte Schilder dabei, auf denen zum Beispiel «Keine Verzögerungen mehr», «konkrete und umsetzbare Ziele», «Wir fordern eine bessere Welt» oder «Ich kann es mir nicht leisten, auf den Mars zu ziehen» stand.
Aktivisten weltweit fordern Taten statt Worte
Auch in den europäischen Hauptstädten London, Berlin, Amsterdam, Paris, Stockholm, Rom und Madrid machten jeweils Tausende bei dem Marsch für das Klima mit. In Brüssel nahmen laut Polizei etwa 1.250 Menschen teil, die Veranstalter spreche von 2.000.
Die Strecke führte vom Justizpalast zum Außenministerium. Die Demonstranten trugen grüne Pappherzen und Spruchbänder wie: «Klimakrise = Nahrungsmittelkrise». Außenminister Didier Reynders (MR) gaben sie eine Petition mit auf den Weg zum UN-Klimagipfel.
Zum UN-Klimagipfel wollen an diesem Dienstag zahlreiche Staatsoberhäupter nach New York kommen, unter ihnen US-Präsident Barack Obama.
dpa/sh/belga/jp - Bild: Timothy A. Clary (afp)