Papst Franziskus strebt einfachere Regeln für die Annullierung katholischer Ehen an. Wie Radio Vatikan am Samstag berichtete, habe der Papst eine Sonderkommission eingesetzt, die sich mit der Reform des kirchlichen Eherechts befassen soll.
Ziel sei, die Prozedur bei Ehenichtigkeits-Verfahren zu vereinfachen, dabei aber "das Prinzip der Unauflöslichkeit der Ehe" zu wahren, wie der Sender berichtete. Zu der Kommission gehören der Franziskaner Nikolaus Schöch vom Obersten vatikanischen Gericht (Apostolische Signatur) sowie der Jesuit Luis Francisco Ladaria Ferrer, Sekretär der Glaubenskongregation.
Indirekt wies der Vatikan-Sender Vermutungen zurück, Franziskus' Entscheidung stehe in Zusammenhang mit der aktuellen Debatte über die Kommunion für Geschiedene und Wiederverheiratete. Der Papst habe bereits am 27. August die Kommission einberufen und den Wunsch geäußert, sie solle sobald wie möglich ihre Arbeit aufnehmen.
Mit der Annullierung einer Ehe wird nach katholischem Kirchenrecht die Verbindung für ungültig erklärt, so dass die Ehe demzufolge von Beginn an nicht bestanden hat. Damit können die Partner wieder katholisch heiraten. Fünf Kardinäle, darunter der Präfekt der Glaubenskongregation, Gerhard Ludwig Müller, hatten sich gegen Zugeständnisse an geschiedene Katholiken ausgesprochen. Das Thema soll auf einem Bischofstreffen Anfang Oktober in Rom besprochen werden.
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