Innerhalb von vier Wochen müsse die Regierung Zusatzmaßnahmen ankündigen, erklärten mehrere EU-Finanzminister nach Beratungen in Brüssel. Im Gespräch ist beispielsweise eine Mehrwertsteuererhöhung.
Die Minister erhöhten damit den Druck auf das hoch verschuldete Mittelmeerland, sein ausgeufertes Defizit bis 2012 wieder in den Griff zu bekommen. Die Haushaltslage habe sich seit Monatsbeginn weiter verschlechtert, berichteten Diplomaten am Rande der Konferenz.
Die Minister verabschiedeten ein knallhartes Sparprogramm für Athen. Allein im laufenden Jahr muss Griechenland seine auf knapp dreizehn Prozent der Wirtschaftsleistung angestiegene Neuverschuldung um vier Punkte kappen. Der Wackelkandidat wird in beispielloser Weise unter Aufsicht gestellt: Bereits Ende der Woche sollen Experten der Kommission, der Europäischen Zentralbank und des Internationalen Währungsfonds ihre Kontrollarbeit in Athen aufnehmen.
Im laufenden Defizitstrafverfahren drohen Athen vom Sommer an Sanktionen wie milliardenschwere Geldbußen, falls die Sanierung nicht klappt. Die Finanzmisere des Mittelmeerlandes drückt auf den Euro-Kurs und belastet das Vertrauen der Finanzmärkte.
br/mh