Zum Kampf gegen Ebola will Kuba 165 Ärzte und andere medizinische Helfer nach Westafrika entsenden. Das teilte Gesundheitsminister Roberto Morales Ojeda am Freitag in Genf vor der Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit. WHO-Chefin Margaret Chan äußerte die Hoffnung, dass weitere Länder dem Beispiel folgen würden. Ärzte und medizinisches Fachpersonal würden dringend gebraucht. Die Zahl der Ebola-Toten stieg weiter deutlich: Bis Freitag starben Chan zufolge mehr als 2400 Menschen, 4784 Infektionen wurden registriert.
Mindestens 500 bis 600 Ärzte und mehr als 1000 Pfleger würden alleine in den existierenden Behandlungszentren benötigt, mahnte Chan. Nur Geld und Material würden die Ausbreitung nicht stoppen. "In den drei am schlimmsten betroffenen Ländern Guinea, Liberia und Sierra Leone steigt die Zahl neuer Infektionen schneller als die der speziellen Behandlungszentren", warnte sie. Besonders kritisch sei die Lage in Liberia, wo Ebola-Kranken derzeit nicht ein einziges freies Bett zur Verfügung stehe.
Kuba kündigte das bisher größte Kontingent an Spezialisten für die betroffene Region an. Die meisten der 165 Ärzte und Fachleute würden ab Oktober in Sierra Leone eingesetzt, sagte Morales Ojeda. Die WHO hat derzeit etwa 170 ausländische Ärzte und Experten in Guinea, Liberia und Sierra Leone im Einsatz. Seit Ausbruch der Epidemie habe sie insgesamt 500 Spezialisten entsandt, die allerdings oft nur kurzzeitig blieben, sagte Chan.
Sie äußerte sich generell zufrieden über die bisherigen Reaktionen auf den Hilfsaufruf der WHO. Es komme jetzt darauf an, den Bedarf der betroffenen Staaten so zu kommunizieren, dass ihnen optimal geholfen werden könne.
dpa/est