Obama rief den Kongress dazu auf, diese Maßnahme zu genehmigen. Die «umfassende und anhaltende Strategie zur Terrorismusbekämpfung» der USA werde die Extremisten zersetzen und letztlich zerstören.
Gleichzeitig kündigte Obama die Entsendung von 475 weiteren Soldaten in den Irak an. Sie sollen dort irakische und kurdische Kräfte ausbilden, ausrüsten und beraten. Damit steigt die Zahl der in den Irak beorderten Soldaten auf etwa 1500. Einen Einsatz von Soldaten mit einem Kampfauftrag schloss Obama erneut aus. «Wir werden uns nicht in einen weiteren Bodenkrieg im Irak ziehen lassen», erklärte Obama.
Unklar ist, ob die US-Soldaten das Training der Rebellen direkt in Syrien oder in anderen Ländern durchführen sollen. Der «New York Times» zufolge hat Saudi-Arabien bereits angedeutet, Standorte für die Ausbildung zur Verfügung zu stellen.
Obama hatte zuvor mit dem saudische König Abdullah telefoniert. Beide riefen zu größerer Unterstützung der moderaten Rebellen in Syrien auf. Dies sei «von grundlegender Bedeutung», um den IS-Extremisten, aber auch dem Regime von Präsident Baschar al-Assad entgegenzutreten.
Wann die ersten Angriffe im an den Irak grenzenden Bürgerkriegsland geflogen würden, sagte Obama nicht. «Wir werden unsere Faustschläge nicht telegrafieren», sagte auch ein hochrangiger Regierungsvertreter kurz vor der Rede an ein TV-Millionenpublikum. Man werde «zu einer Zeit und an einem Ort unserer Wahl» zuschlagen.
«Es wird Zeit brauchen»
In seiner Rede stimmte Obama die Amerikaner jedoch auf einen langen Einsatz ein: «Es wird Zeit brauchen, einen Krebs wie IS auszurotten.» Obama warnte, dass die IS-Kämpfer neben dem Nahen Osten bald auch zu einer Gefahr für die USA heranwachsen könnten. «Obwohl wir noch keine spezielle Verschwörung gegen unser Heimatland entdeckt haben, haben IS-Anführer Amerika und unsere Verbündeten bedroht.» Er bezog sich dabei auch auf die Enthauptung der beiden US-Journalisten James Foley und Steven Sotloff.
Der Fluss Tausender ausländischer Kämpfer müsse gestoppt und die Geldquellen der Dschihadisten ausgetrocknet werden. Die humanitären Einsätze zum Schutz von Minderheiten und Flüchtlingen sollten fortgesetzt werden. Die USA würden ein breites Bündnis anführen, um die Terrorgefahr zurückzudrängen, sagte Obama.
Syrische Opposition unterstützt US-Pläne
Die syrische Opposition unterstützt die Pläne der USA im Kampf gegen die Terrormiliz IS. Ein Sprecher der Opposition sagte, man brauche Unterstützung. Luftangriffe in Syrien könnten entscheidend sein, um den IS auszuschalten. Genauso wichtig sei es aber zu erkennen, dass das Regime von Präsident Assad die Wurzel der Gewalt sei.
dpa/jp - BIld: Saul Loeb (afp)