Die EU-Kommission setzt die Unterstützung für Hersteller von leicht verderblichem Gemüse und Obst nach dem russischen Importstopp teilweise aus. Grund seien verdächtig hohe Hilfsanträge eines Landes, teilte die Brüsseler Behörde am Mittwochabend mit. Aus EU-Kreisen war zu hören, dass die zweifelhaften Zahlen von Polen eingereicht worden sein sollen.
Nach Angaben der EU-Kommission hatte ein Land Anträge gestellt, die dem Zwei- bis Fünffachen der jährlichen EU-Exporte nach Russland an Gurken, Kohl und Blumenkohl entsprechen - für einen Zeitraum von drei Wochen. «Ich habe vor, in den nächsten Tagen ein neues Programm vorzustellen», kündigte Agrarkommissar Dacian Ciolos an.
Brüssel hatte Mitte August Hilfe für die Erzeuger von knapp 20 leicht verderblichen Obst- und Gemüsesorten zur Verfügung gestellt. Vorgesehen sind Ankäufe und Entschädigungen für vorzeitige Ernte oder Ernteverzicht in Höhe von 125 Millionen Euro. Dieses Programm soll nun umgearbeitet werden. Die EU hatte unter anderem auch Hilfen für Käsehersteller angekündigt. Die Eingriffe sollen einen Preisabfall durch ein Überangebot auf dem europäischen Markt verhindern.
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