Die gewaltigen Überschwemmungen in Pakistan und Indien haben bereits mindestens 465 Menschen das Leben gekostet. Mehr als zwei Millionen Menschen sind vor den Wassermassen auf der Flucht. Unter den Toten sind auch mindestens 24 Menschen, die beim Einsturz einer Moschee im pakistanischen Lahore begraben wurden.
Die Behörden in Pakistan kämpfen gegen die Zeit, um so viele Dörfer und Städte wie möglich zu evakuieren. Eine Begrenzungsmauer des Flusses Chenab sei am Mittwoch gesprengt worden, damit der stark anschwellende Fluss auf die Felder und nicht in die Stadt Jhang fließe, sagte Punjabs Regierungschef Shahbaz Sharif.
Da viele Telefon- und Handynetze nicht funktionierten, war das Ausmaß der Zerstörung zunächst weiter unklar. In Srinagar stehen manche Gebäude bis zu vier Meter unter Wasser, die Strom- und Wasserversorgung ist zusammengebrochen. Fast 150.000 Hektar Ackerland sollen allein in Punjab überflutet worden sein.
Im Norden Indiens, wo das Wasser langsam abfließt, entlud sich die Hilflosigkeit der Gestrandeten in Wut. Vier Helikopter mit Hilfsgütern konnten nicht landen, weil zornige Bewohner sie mit Steinen angriffen, wie der Sender NDTV berichtete. Zuvor seien zwei Helfer mit Latten attackiert worden.
Mehr als 76.000 Menschen wurden dort seit Sonntag gerettet. Zehntausende warten in ihren Häusern oder auf Dächern auf Hilfe.
dpa/cd - Arif Ali (afp)