Nach einer Explosion in einer Fabrik in Ritterhude bei Bremen haben Retter ein schwer verletztes Brandopfer aus den Trümmern geborgen. Die Druckwelle beschädigte am Dienstagabend mehrere Häuser eines angrenzenden Wohngebietes derart stark, dass sie Einsturz gefährdet waren.
Die meisten Bewohner kamen mit dem Schrecken davon. Polizei und Feuerwehr sprachen von wenigen Leichtverletzten. Die Detonation gegen 21.00 Uhr war kilometerweit zu hören. Gegen Mitternacht schaute es so aus, als ob der Geborgene der einzige Schwerverletzte war. Der Gesuchte war laut Polizei nach Schichtende zu der Fabrik geeilt, weil am Gebäude ein technischer Alarm ausgelöst wurde. «Er hat schwerste Verbrennungen und war nicht ansprechbar», sagte Neumann.
Das Opfer kam per Hubschrauber in eine Klinik. Mögliche weitere Opfer konnte die Polizei zunächst nicht ausschließen - entsprechende Vermisstenmeldungen gab es aber nicht.
Zur möglichen Ursache des Unglücks ist zunächst nichts bekannt. Anfangs hatte die Polizei mitgeteilt, bei dem betroffenen Gebäudekomplex handele es sich um eine Lack- und Farbfabrik. Ein Sprecher der Feuerwehr korrigierte das später und sagte, es handele sich vielmehr um eine Entsorgungsfirma für Lösungsmittel.
Ein Großaufgebot mit 200 Feuerwehrleuten und 150 weiteren Helfern war am südlichen Rand des Ortes Ritterhude im Einsatz. Schadstoffmessungen der Luft ergaben, dass der Großbrand keine Gesundheitsgefahr für die Bewohner in Ritterhude bedeutet. Die Konzentrationen seien nicht besorgniserregend hoch.
dpa/jp - Bild: Ingo Wagner (dpa)