Nordkorea will einen inhaftierten US-Bürger Ende der nächsten Woche vor Gericht stellen. Mit dem Fall des angeklagten Matthew Todd Miller werde sich am 14. September der Oberste Gerichtshof befassen, teilten die staatlich kontrollierten Medien des weithin abgeschotteten Landes am Sonntag mit. Zu den Anklagepunkten wurden keine Einzelheiten genannt.
Es wird erwartet, dass dem 24-Jährigen wegen des Vorwurfs feindseliger Handlungen der Prozess gemacht wird. Miller soll bei seiner Einreise als Tourist im April sein Visum zerrissen haben. Im Juni hatte Nordkorea angekündigt, Miller und dessen Landsmann Jeffrey Fowle (56) wegen angeblicher Gesetzesverstöße vor Gericht zu bringen. Der ebenfalls als Tourist eingereiste Fowle hatte nach japanischen Medienberichten im Mai eine Bibel in seinem Hotelzimmer zurückgelassen.
Außer den beiden hält Nordkorea einen dritten US-Bürger fest. Im vergangenen Jahr hatte ein Gericht den 45-jährigen Missionar Kenneth Bae wegen angeblicher Umsturzversuche zu 15 Jahren Zwangsarbeit verurteilt. Die USA, die keine diplomatischen Beziehungen zum kommunistischen Regime in Pjöngjang unterhalten, hatten sich bisher vergeblich um die Freilassung der drei gefangenen Landsleute bemüht.
dpa/sh