"Das, was gebraucht wird, ist eine Organisation der Vereinten Religionen, eine UN der Religionen", sagte der 91-Jährige vor der Audienz dem italienischen Magazin "Famiglia Cristiana". "Das wäre der beste Weg, um den Terroristen entgegenzutreten, die im Namen des Glaubens töten." Der Pontifex habe dem Vorschlag in der rund 45 Minuten langen Privataudienz am Donnerstag "aufmerksam und mit Interesse" zugehört, erklärte Vatikan-Sprecher Federico Lombardi.
Das Oberhaupt der katholischen Kirche habe kein persönliches Engagement zugesagt, aber in Aussicht gestellt, dass die zuständigen Kongregationen des Vatikans den Vorschlag mit großer Aufmerksamkeit verfolgten, erläuterte Lombardi. Peres habe zuvor um die Audienz bei dem 77 Jahre alten Argentinier gebeten, um ihm seinen Vorschlag zu unterbreiten. Der Friedensnobelpreisträger Peres schlug zudem vor, dass es in Zukunft auch eine "Charta der Vereinten Religionen" geben könne, so wie es bislang eine Charta der UN gebe.
Zuletzt waren beide Anfang Juni zusammengetroffen, als der Papst den damaligen Präsidenten Israels und Palästinenserpräsident Mahmud Abbas zu einem Gebet für den Frieden im Nahen Osten eingeladen hatte.
dpa/mh