Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat alle Staaten aufgerufen, mehr gegen die hohe Zahl von Suiziden zu tun. Dass sich weltweit jedes Jahr mehr als 800.000 Menschen umbringen und noch weit mehr dies versuchen, sei eine riesige Tragödie, erklärte WHO-Generaldirektorin Margaret Chan zur Veröffentlichung des ersten globalen Berichts ihrer Organisation zur Suizidprävention. Alle 40 Sekunden töte sich irgendwo auf der Welt ein Mensch, heißt es in dem am Donnerstag in Genf vorgelegten Bericht. Größere Anstrengungen als bisher seien nötig, um gefährdeten Menschen zu helfen, forderte die WHO. "Selbsttötungen können jedoch verhindert werden", betonte Chan. Leider gebe es aber bislang in nur 28 Staaten nationale Programme zur Suizidprävention.
Suizide sind laut WHO im weltweiten Durchschnitt die Ursache bei 50 Prozent aller gewaltsamen Todesfälle von Männern, bei Frauen sogar bei 71 Prozent. Die Selbsttötungsrate sei bei den über 70-Jährigen am höchsten, es nähmen sich aber auch erschreckend viele junge Menschen das Leben. Suizid sei im globalen Durchschnitt bei 15- bis 29-Jährigen die zweithäufigste Todesursache.
Chan verwies darauf, dass alle 194 Mitgliedstaaten der WHO im vergangenen Jahr einem Aktionsplan zugestimmt haben, der die Reduzierung von Selbsttötungen um zehn Prozent bis zum Jahr 2020 zum Ziel hat.
Der WHO-Bericht wurde im Vorfeld des Welttages der Suizidprävention am 10. September veröffentlicht.
dpa/mh